Freitag, 21. Februar 2014

Paradiesvogel

Ich war nie diejenige, die etwas verändert hat. Vielleicht aus Neugier - ich war neugierig, wie ich wohl mit kurzen Haaren aussehe. Ich war neugierig, wie es wohl ist, in Spanien zu leben.
Ich war aber nie diejenige, die etwas verändert hat, weil es notwendig war, weil es sein musste.
Weil ich nicht mehr glücklich war.
Ich habe Tennis gespielt, seit ich sechs Jahre alt bin, nicht weil ich gut darin war oder weil es mir besonders viel Spaß gemacht hat - nur weil ich einmal damit angefangen habe und das eben weiter tue, weil es einfacher ist, als mir zu überlegen, was mir wirklich Spaß machen würde.
So war ich.
Jetzt bin ich aber zu derjenigen geworden, die etwas verändert. Ich wechsle meine Gastfamilie, weil es sein muss. Weil ich glücklicher sein will. Ich bin nicht unglücklich, nein. Ich weiß nur, dass ich glücklicher sein kann.
Das ist wie beim Tennis. Mit Volleyball wäre ich sicher glücklicher geworden.
Ab jetzt muss ich nicht mehr im Konjunktiv von großen Veränderungen erzählen.

A propos Veränderungen: Meine Ansicht über Kurztrips hat sich auch verändert, seit wir letztes Wochenende für 16 Stunden und ein Konzert nach Berlin flogen. Hat sich gelohnt, jederzeit wieder! Das heißt, sobald sich unsere Geldbeutel wie von Zauberhand wieder aufgefüllt haben.

Der größte Wunsch eines jeden Au Paris: ein Goldesel im Zimmer, der in regelmäßigen Abständen Geld in deinen Geldbeutel scheißt. Natürlich ohne den Gestank und den Gedanken, der bei Eseln in Zimmern eben aufkommt: "Warum liegt hier eigentlich Stroh?"
Es muss auch nicht unbedingt ein Esel sein, ein Schmetterling wäre süß. Oder ein Paradiesvogel.